10.12.2015

Schutz für den Naturpark

Der Naturpark Südharz soll besser geschützt werden. Um das zu erreichen traten gestern Verbände, Behörde und Kommunen zusammen. Dabei soll geklotzt und nicht gekleckert werden - es ging um Großprojekte wie der Renaturierung eines Moores, Arten- und Gewässerschutzmaßnahmen, die langfristig durchgeführt werden können...

Bei der Vorstellung der Projektskizze für ein Naturschutzgroßprojekt im Naturpark Südharz hat Landrat Matthias Jendricke jetzt rund 30 Vertreter von Kommunen, Behörden und Verbänden im Landratsamt Nordhausen begrüßt.

Stephan Pfützenreuter, Referent für Arten- und Biotopschutz im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz stellte dabei zunächst die Ergebnisse und Chancen von abgeschlossenen und laufenden Naturschutzgroßprojekten in Thüringen vor. So konnten beispielsweise im benachbarten Naturpark Kyffhäuser wertvolle Mager- und Steppenrasen entbuscht und durch eine nachhaltige Beweidung mit Schafen gesichert werden.

Jörg Braun-Lüllemann vom beauftragten Büro IBIS Landschaftsplanung stellte anschließend erste förderfähige Maßnahmen im Naturpark Südharz vor. Neben der Renaturierung eines Moores im Harz ist der Schwerpunkt der Maßnahmen in den Offenlandbereichen im Südharzer Gipskarst, also einem Naturraum mit europaweiter Bedeutung für den Natur- und Biotopschutz, angesiedelt.

Das Spektrum reicht hier von Erst- und Nachpflegemaßnahmen auf Mager- und Trockenrasen über Artenschutzprojekte für Amphibien bis hin zu Maßnahmen, die die Durchgängigkeit und Struktur von Fließgewässern verbessern. Im Rahmen der abschließenden Diskussion wurden von den Teilnehmern weitere Ideen und Vorschläge unterbreitet, die nun in die weitere Arbeit am Projektantrag einfließen werden.

Solche Naturschutzgroßprojekte gibt es bundesweit. Grundsätzliche Zielstellung des seit 1979 bestehenden Förderprogramms „Chance.Natur - Bundesförderung Naturschutz“ sind der Schutz und die langfristige Sicherung repräsentativer Naturräume mit gesamtstaatlicher Bedeutung.

Vertreter von Kommunen, Verbänden und Behörden sprachen über den Schutz des Naturparks Südharz (Foto: André Richter)

Solche Projekte laufen in der Regel über einen Zeitraum von 10 bis 12 Jahren und werden zu 75 % vom Bund und zu 15 % vom Land gefördert. Dabei wird ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt, der dann konkret in ausgewählten Landschaftsräumen vor Ort umgesetzt wird. Es gehen zudem auch Impulse für eine nachhaltige Entwicklung für den Naturpark vom Naturschutzgroßprojekt aus.

Hierzu gehören etwa die Unterstützungen für Schäfereibetriebe, oder zusätzliche Aufträge für Landschaftspflegefirmen oder auch Baubetriebe. Dass der Naturpark Südharz für eine Förderung im Rahmen eines Naturschutzgroßprojekts in Betracht gezogen wird, spricht für den hohen naturschutzfachlichen Wert des Gebiets.